Sie haben es sich gerade auf Ihrer Gartenbank gemütlich gemacht, da winkt der Nachbar über den Zaun? Sie wollen ein Stündchen an der frischen Luft arbeiten, aber statt auf Ihren Laptop wandert Ihr Blick immer wieder auf die viel befahrene Straße vor Ihrem Garten? In solchen Fällen kann ein Sichtschutz Abhilfe schaffen!
Warum ein Sichtschutz?
Der Hauptgrund für einen Sichtschutz im heimischen Garten ist sicherlich der Wunsch nach mehr Privatsphäre: Je nach Art des Schutzes kann er den Blick auf den eigenen Garten ganz oder teilweise abschirmen, was insbesondere bei Sitzecken sehr angenehm ist. Grenzt Ihr Garten an den Garten Ihres Nachbarn oder an die Straße, sitzen Sie so nicht mehr auf dem Präsentierteller, sondern können in aller Ruhe im Grünen entspannen. Ein weiterer Pluspunkt: Sie werden ebenfalls weniger durch Ihre Umgebung beeinflusst! Ganz gleich, ob Sie sonnenbaden, mit Ihrer Familie essen oder ungestört arbeiten möchten – mit einem Sichtschutz sind Sie ganz für sich und können sich auf sich und Ihre Lieben konzentrieren.
Ein Sichtschutz kann aber noch aus weiteren Gründen eine sinnvolle Ergänzung Ihrer Gartengestaltung sein: Er lässt sich wunderbar zur optischen Unterteilung der Gartenfläche nutzen, etwa um den Terrassenbereich von der Wiese oder den Nutzbeeten abzugrenzen.
Er eignet sich auch, um eher unschöne Ecken des Gartens zu verdecken und kann so zudem vor unangenehmen Gerüchen vom Komposthaufen oder den Mülleimern schützen.
Ebenfalls kann ein Schutz dazu dienen, die lauten Stimmen der Nachbarn oder den Lärm des Straßenverkehrs vor dem Haus abzumildern.
Ein weiterer Vorteil des Sichtschutzes ist je nach verwendetem Material auch die Möglichkeit, ihn zur Abschirmung von Witterungseinflüssen zu nutzen: Ein Spalier mit dichtem Pflanzenbewuchs sorgt für ein angenehmes Klima und spendet Schatten. Eine Mauer kann scharfen Wind abhalten und so ein behagliches Plätzchen schaffen.
Nicht zuletzt lässt sich bei der Planung des Sichtschutzes auch der Dekorationswert dieser Gartenergänzung einberechnen: Als Rankhilfe eignet er sich perfekt für die vertikale Begrünung und kann ein echter Hingucker sein.
Welche Materialien bieten sich für einen Sichtschutz an?
Das Angebot an Materialien ist enorm vielfältig, sodass Sie Ihren Sichtschutz passend zu Ihrer restlichen Gartengestaltung auswählen können.
Holz als Sichtschutz
Besonders beliebt und sehr natürlich sieht eine Barriere aus Holz aus, etwa in Form von Holzpaneelen oder engen Zäunen. Feste Zäune schützen auch sehr gut vor Witterungseinflüssen. Sie sollten daher aus robusten Hölzern gefertigt sein und entsprechend gepflegt werden.
Sind Sie auf der Suche nach halbdurchlässigen Modellen, eignen sich beispielsweise locker geflochtene Bast-Elemente. Wünschen Sie einen mobilen Sichtschutz, können Sie zu Bambus- oder Strohmatten greifen, die Sie bei Bedarf immer neu platzieren.
Steine sind ebenfalls ein natürlicher Sichtschutz. Je nach Vorliebe können Sie unregelmäßig aufgeschichtet oder als gerade Mauer angeordnet werden, etwa mithilfe einer Gabione: Diese Drahtkörbe sind in unterschiedlichsten Formen im Handel erhältlich und lassen sich vor Ort mit den gewünschten Steinen auffüllen. Dieser Sichtschutz ist langlebig und zugleich perfekt geeignet, um Wind und Sonne abzuhalten.
Kunststoffe als Sichtschutz
Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff und Plastik sind aufgrund ihrer geringen Pflegeansprüche sehr beliebt. Sie werden häufig in naturnahen Optiken angeboten, etwa mit Bambus- oder Holzoptik und sind eine kostengünstige Alternative zu einer vollen Holzabschirmung. Auch das trendige Polyrattan wird auf ein Gestell gespannt zum top-aktuellen Sichtschutz.
Glas und Beton als Sichtschutz
Glas und Beton sind aufwendiger in Aufbau und Planung, aber dauerhaft und robust bei relativ geringem Pflegeaufwand. Je nach Höhe des Sichtschutzes kann hier eine bauliche Genehmigung erforderlich sein (siehe unten).
Pflanzen als Sichtschutz
Pflanzen lassen sich auf vielfältige Weise als Sichtschutz nutzen: Dicht gewachsene Hecken sind eine natürliche Alternative zu anderen Abtrennungen, benötigen aber eine gewisse Wachstumsphase. Wer seine Idee schnell umsetzen möchte, kann zu Büschen greifen und diese dicht nebeneinander platzieren. Rankpflanzen können Sie über Spaliere führen oder in Kombination mit den zuvor erwähnten Optionen einen spannenden Materialmix erzeugen.
Möchten Sie einen grünen Sichtschutz haben, sollten Sie bei Planung berücksichtigen, wo dieser entlang führt: Neben Ihrem Essplatz möchten Sie vielleicht keine bienenfreundlichen und zu stark duftenden Pflanzen wachsen haben, während zur Abgrenzung des Komposthaufens duftstarke Blumen eine tolle Wahl sind, um unangenehme Gerüche zu überdecken.
Rechtliche Vorgaben für den Sichtschutz
Wer eine Mauer als Sichtschutz plant oder die Grenze des Grundstücks vor fremden Blicken abschirmen möchte, sollte sich immer über die aktuellen rechtlichen Vorgaben informieren. Prinzipiell sind Sie in Ihrer Gartengestaltung relativ frei, solange Ihre Maßnahmen der sogenannten Ortsüblichkeit entsprechen – auch wenn Ihr Nachbar vielleicht anderer Meinung sein sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich an das für Ihren Wohnort zuständige Bauamt richten und sich hier über die örtlichen Bestimmungen informieren. Da die rechtlichen Vorgaben für einen Sichtschutz nicht einheitlich sind, lohnt es sich, bei erneuten Veränderungen nachzufragen, ob Änderungen bei den Gesetzen vorgenommen wurden.
Fazit
Ein Sichtschutz kann viele Aufgaben erfüllen und wie dieser Beitrag gezeigt hat, können Sie ihn auf vielfältige Weise umsetzen. Was zu Ihnen und Ihrem Garten am besten passt, ist dabei eine höchst individuelle Entscheidung. Selbst kleine Sichtschutz-Elemente können bei alldem eine erhebliche, positive Wirkung auf den Außenbereich haben.