Gartenwege planen und anlegen

Gartenwege sind ein wichtiger Bestandteil der Gartengestaltung: Nicht nur bei der optischen Qualität spielen sie eine wichtige Rolle, sondern auch in der täglichen Benutzung – schließlich stellen sie die Verbindungslinien zwischen den hoch frequentierten Gartenbereichen und dem Haus dar, lenken den Blick und sorgen für eine optische Aufteilung des Außenbereichs.

Wegplanung

Fragen Sie sich bei der Planung gewissenhaft, welche Bereiche verbunden werden sollen. Gartenpforte und Haustür? Haus und Garage? Ein Weg von der Terrasse zur Sitzecke hinten im Garten? Werden Gehwege zwischen den Beeten des Nutzgartens benötigt? 

Tipp: Legen Sie sich eine Skizze von den Gebäuden und wichtigen Ankerpunkten auf Ihrem Gelände an, also dem Wohnhaus, der Garage, dem Gartentor, dem Spielhäuschen der Kinder, dem Teich oder dem Gartenschuppen und überlegen Sie, welche Verbindungen sinnvoll und stark frequentiert werden und wo es keinerlei befestigter Wege bedarf.

Wichtig ist hierbei ebenfalls, wie das Platzangebot ist und wer die Wege benutzen soll: Gehören zu Ihrem Haushalt auch Personen, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind oder wird der Buggy im Garten genutzt, dann werden kurze, direkte Wege meist als unkompliziert und sehr angenehm empfunden. 

Schnurgerade Wege geben dem Garten einen minimalistischen Look. (Foto: Max Vakhtbovych, Pexels)

Wegführung

Die Wegführung kann massiv das Gesamtbild des Gartens beeinflussen. Darum ist es wichtig, sich zu fragen, ob bei den geplanten Strecken grade Wege sinnvoll sind oder mit geschwungenen Pfaden etwas spielerisch mit der Raumgestaltung umgegangen werden soll.

  • Gewundene Wege wirken oft naturbelassen, romantisch und etwas verspielt und passen somit wunderbar in einen sehr natürlichen, stark begrünten oder im Landhausstil gehaltenen Garten. Sie bieten sich bei einer großen Fläche an, da das Endziel des Weges nicht immer sofort zu erkennen und gegebenenfalls hinter einem Busch oder Gebäude verborgen sein kann. Das sorgt für Spannungs- und Überraschungsmomente, die Sie durch eine entsprechende Bepflanzung oder eine versteckte Ruhe-Oase mit Daybed und Loungemöbeln noch verstärken können.
  • Gerade Wege erscheinen klar und strukturierend und greifen bestens eine minimalistische und zurückgesetzte Gartengestaltung auf. Der Garten wird so übersichtlich in Areale aufgeteilt und der Blick gut gelenkt. Knappe, grade Strecken bieten sich auch an, wenn in Ihrem Garten nur wenig Raum zur Verfügung steht und Sie die verbleibende Fläche lieber für Begrünung, Beete oder Spielbereiche für die Kinder nutzen möchten. Damit die Wege nicht zu streng wirken, kann es reizvoll sein, ans Ende ein hübsches Verweilplätzchen zu setzen, etwa in Form einer kleinen Sitzgarnitur.

Breite der Wege

Die Breite der Wege sollte ebenfalls auf Zweck, vorhandenes Platzangebot und Ihre ästhetischen Vorlieben abgestimmt werden. Generell wird empfohlen, bei stark genutzten Laufwegen Raum für zwei nebeneinander gehende Personen zu schaffen, etwa auf dem Weg zur Eingangstür oder zur Garage. Bedenken Sie auch, dass Sie Einkäufe, vielleicht den Kinderwagen oder mal ein neues Möbelstück transportieren und somit genug Raum vorhanden sein sollte, um sich frei zu bewegen. Überlegen Sie, welche Wege Sie alleine nutzen und wo Sie regelmäßig zu mehreren entlang flanieren möchten.

Materialien für Ihre Wege

Viele Materialien sind für Gartenwege möglich. Der Look, aber auch wie praktisch sie im Alltag sind, spielt dabei eine Rolle. (Foto: Jill Wellington, Pexels)

Die verwendeten Materialen für Ihre Gartenwege sollten sich zum einen optisch gut in Ihren Garten einfügen, zum anderen den Ansprüchen der Nutzer genügen. Für Senioren und Menschen mit Gehbeeinträchtigung eignen sich Wege mit glatt gelegten Oberflächen ohne hervorstehende Kanten, die keine Stolpergefahren bergen. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Oberfläche selbst genug Halt bietet. Betonplatten sind hier eine kostengünstige und sehr robuste Wahl, während Naturstein etwas preisintensiver ist.

Pflaster- und Klinkersteine eignen sich gut für geometrische Formen und werden in verschiedensten Ausführungen angeboten. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, gezielt mit dem Fugenbereich zu arbeiten. 

Schotter- oder Kieswege sind leicht anzulegen und sehr robust, können aber schmutzanfällig sein. Für eine klare Linie sollte hier unbedingt mit seitlichen Begrenzungen gearbeitet werden, damit das Material nicht wandert.

Wer Wert auf eine naturnahe Optik legt, kann zu einer wassergebundenen Oberfläche greifen und so optisch einem natürlich entstandenen Pfad besonders nahe kommen. Auch ein Ausstreuen mit Rindenmulch kann sehr reizvoll aussehen und ist schnell selbst gemacht, erfordert aber regelmäßige Wartung und kann bei Nässe eine Rutschgefahr darstellen.

Holz ist als Naturstoff einer der Klassiker unter den Gartenwegsmaterialien, wenn auch pflegeintensiver, da Sie das Material imprägnieren müssen. Beim Holz können Sie gestalterisch aus dem Vollen schöpfen: Wie wäre es mit einem leicht erhöhten Steg oder vereinzelten Baumscheiben im Beet? Durch die breite Farbauswahl und die warme Wirkung lassen sich Holzwege auch wunderbar auf Ihre Gartengarnitur abstimmen, sodass Sie ein einheitliches Gesamtbild erhalten.